Geragogik: Bildung, die das Älterwerden stärkt – warum lebenslanges Lernen heute wichtiger ist denn je

Zwei ältere Menschen spielen ein Brettspiel und lachen vor Freude

Die europäische Gesellschaft altert rasant: Bereits 21,6 % der EU-Bevölkerung sind 65 Jahre oder älter, und das Medianalter liegt bei 44,7 Jahren – Tendenz steigend. Diese demografische Realität verlangt nach gezielten Bildungs‐ und Entwicklungsangeboten für die „Silver Society“. Genau hier setzt Geragogik an: Die Wissenschaft von Weiterentwicklung von älteren Menschen.

Das erwartet Sie im Artikel

Was ist Geragogik? Eine kurze Definition

Geragogik wird oft als „Pädagogik des alternden und alten Menschen“ bezeichnet. Ihr zentrales Ziel ist es, durch Lern- und Bildungsprozesse die Lebenssituation, die Lebensqualität und besonders die Lebensfreude älterer Menschen zu verbessern und ihre soziale Teilhabe so lange wie möglich zu sichern.

Warum Bildung im Alter so entscheidend ist

1. Kognitive Fitness erhalten

Lernprozesse stimulieren das Gehirn, fördern die Neuroplastizität und können degenerativen Erkrankungen vorbeugen.

2. Beweglichkeit erhalten

Es gibt keine Minute, wo sich nicht zumindest ein Teil unseres Körpers bewegt – bewusst oder unbewusst und daher ist eine altersgerechte Beweglichkeit so essenziell für unsere Lebensqualität.

3. Selbstständigkeit stärken

Digitale Kompetenzen – vom Online-Banking bis hin zum stressfreien Handling der technischen Hilfs- und Fortbewegungsgeräte. Dennoch nimmt nur ein Teil der Senior:innen an formaler Weiterbildung teil; laut Statistik Austria sind es in der Altersgruppe 55 bis 64 erst rund 6 % und mit jeder weiteren Altersgruppe sinkt der Prozentsatz.

4. Soziale Teilhabe sichern

Fast jede dritte Person über 65 lebt allein. Weiterbildung schafft Begegnungsräume und beugt krankmachende Vereinsamung vor.

Die drei Säulen moderner Geragogik

1. Aktivieren – Ressourcen wecken

Geragogische Angebote knüpfen an die biografischen Erfahrungen der Teilnehmenden an. Statt frontaler Wissensvermittlung werden offene, wertschätzende, respektvolle Diskussionen und Erfahrungsaustausche angeregt. Inspirierendes Lernen dank des großen Schwarmwissens aktiviert auf der mentalen Ebene die Stärken – so macht „Lernen“ Spaß.

2. Vernetzen – Lernen in Gemeinschaft

Geragogik setzt auf Gruppenformate, Peer-Learning und generationsübergreifende Projekte. Dadurch entsteht ein soziales Netzwerk, das weit über den Kurs hinausträgt und persönliche Isolation in den Ansätzen minimiert.

3. Ermöglichen – Barrieren abbauen

Barrierefreie Lernorte, verständliche Sprache und altersgerechte Didaktik sind Grundpfeiler. Moderne Konzepte integrieren digitale Hilfsmittel (z. B. Lern-Apps mit großer Schrift) und flexible Zeiten, um gesundheitliche altersbedingte Einschränkungen zu berücksichtigen.

Eva Maria Hofstätter bei der Arbeit als Expertin für Potenzial- & Kommunikationsmentoring DigiFit 60+, Geragogik-Training & Prana-Anwendungen. Sie steht vor einem Flipchart und hält ein Tablet in der Hand.

Nutzen Sie das Potenzial lebenslangen Lernens

Geragogik ist mehr als eine Nische – sie ist eine Antwort auf die größten demografischen Herausforderungen unserer Zeit. Wer in geragogische Angebote investiert, fördert Gesundheit, soziale Teilhabe und Wissenstransfer gleichermaßen.

Möchten Sie ein Geragogik-Projekt in Ihrem Verein, Ihrer Gemeinde, Ihrem Bezirk oder in Ihrem betreuten Pflegeheim starten? Gerne unterstütze ich Sie bei der Umsetzung. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch.

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